PME
PME nach Jakobson
Der rhythmische Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung ist ein wesentliches Merkmal des Lebendigen.
Dabei bilden Spannung und Entspannung, wie die Sonnen- und Schattenseite eines Berges, eine dynamische Einheit. Das eine existiert nur als Gegenüber des anderen. Starke Spannung ermüdet und führt zu einer natürlichen Entspannung. Die Entspannung baut die Energiereserven wieder auf, so dass neue Spannung möglich wird
Einen solchen lebendigen Wechsel zwischen Spannung und Entspannung zu unterstützen, zu fördern und dort, wo er aufgrund langanhaltender oder immer wiederkehrender Belastung aus dem Takt gekommen oder ganz unterbrochen ist, wieder in Gang zu bringen, ist das übergeordnete Ziel des Entspannungstrainings.
Die Fähigkeit, körperlich zu entspannen und gedanklich abzuschalten, stellt eine grundlegende und stark gesundheitsförderliche Bewältigungsmöglichkeit gegenüber Belastungen dar. Über diese Fähigkeit verfügt grundsätzlich jeder Mensch und sie ist trainierbar. Erforderlich für einen guten Erfolg ist wie bei der Ausbildung jeder anderen Fähigkeit auch die regelmäßige Übung.
Dabei werden folgende gestufte Ziele verfolgt:
• Spannung wahrnehmen:
Viele Menschen haben das Gespür für körperliche Anspannungsprozesse verloren. Sie nehmen diese erst wahr, wenn sich bereits Symptome (Kopf- und Nackenschmerzen, Magenbeschwerden, Augendruck, Schlafstörungen etc.) eingestellt haben. Das erste Ziel des Entspannungstrainings besteht daher darin, die Wahrnehmung für Spannungsempfindungen zu sensibilisieren.
• Wechsel von Anspannung zu Entspannung zu erfahren:
Das nächste Ziel ist darin zu sehen, dass sie den Unterschied zwischen Anspannung und Entspannung, die "Umschaltung" möglichst deutlich erleben.
• Entspannung genießen:
Einen angenehmen, tiefen Zustand der Entspannung über einen begrenzten Zeitraum aufrechtzuerhalten und genussvoll zu erleben, ist ein weiteres Ziel des Entspannungstrainings.
• Anspannung und Entspannung im Alltag selbst regulieren:
Das Ziel, auf das letztlich alles hinausläuft, besteht darin, die trainierte Entspannungsfähigkeit gezielt in alltäglichen Situationen einzusetzen. Sie lernen, wie sie angenehme Gefühle der Entspannung nicht allein während der besonderen Entspannungsübungen gewissermaßen im "stillen Kämmerlein" erleben können, sondern in ihren normalen Alltag hineintragen können.
Im Ergebnis führen regelmäßiges PME zu einem Abbau körperlicher Erregung und in Folge zu einer Linderung funktioneller Beschwerden. Das Training von Entspannung führt darüber hinaus zu einem Gefühl zunehmender psychischer Gelöstheit, dem Erlebnis von Ruhe und Gelassenheit, sowie dem Gefühl der Erholung und geistiger Frische.
Es kann auch zu einem höheren Grad an Selbstsicherheit und zu einer Verringerung von Ängstlichkeit und Deprimiertheit beitragen. Die körperlichen und psychischen Effekte von regelmäßig durchgeführten Entspannungstrainings sind wissenschaftlich vielfach und gut belegt.
Es ist ratsam, die PME erst gründlich unter Anleitung zu erlernen. Generell ist PME ein idealer Einstieg in die Welt der Entspannungsverfahren. Progressive Muskelentspannung eignet sich grundsätzlich für jeden Menschen, auch für Kinder. Nur bei psychotischen Erkrankungen, akute Depressionen und Epilepsie ist von der PME abzusehen.
Meine Kurse sind als Präventionsmaßnahme bei den Krankenkassen nach § 20 Abs. 1 SGB V anerkannt.